Ich dachte, alles liefe nach Plan. Ich hatte eine erfolgreiche Position, ein großes Haus, eine gute Ehe und gesunde Kinder – alles, was für mich im Leben dazugehörte. Ich war stolz auf meine Leistungen. Leider sah meine Frau das anders – die vielen Überstunden zerstörten unsere Ehe. Bevor ich mich versah, hielt ich die Scheidungspapiere in der Hand, inklusive riesiger finanzieller Forderungen, und sollte meine Kinder nur noch sehr selten sehen dürfen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Die Rolle als gescheiterter Ehemann, Vater und Versorger konnte ich nicht akzeptieren, ich fühlte mich wie ein Versager.
Von da an ging es nur noch bergab bis in eine tiefe Sinnkrise mit schier endlosen schmutzigen Gerichtsterminen. Beinahe verlor ich auch noch meine Arbeit.
Doch zum Glück fand ich Hilfe – ganz diskret unter Männern die ähnliche Krisen durchlebt haben. Die Überwindung zum Erfahrungsaustausch und zur Reflektion hat sich gelohnt. Intensive Gespräche sowie ganz praktische Informationen zum Sorgerecht halfen mir Schritt für Schritt wieder auf die Beine.
Heute definiere ich mein Lebensziel anders. Ich bin dankbar, diese Erfahrungen meinem Sohn mitzugeben und ihm zeigen zu können, was wahre Stärke bedeutet.
* Fiktive Person und Geschichte, angelehnt an reale Personen und Geschichten aus der täglichen Arbeit der Fachverbände.